Historie

Der SC Sparta 1911 Lichtenberg wurde im Juni 1911 durch Wilhelm Wendt gegründet. Einen Nachweis darüber haben wir gefunden (sh. Die Fußball-Woche Nr. 25 vom 23. Juni 1941) „30 Jahre Empor.“ Was wir aber wissen dass der Name Wilhelm Wendt im SC Lichtenberg 1912 als Schriftführer und später als Vereinsvorsitzender Erwähnung findet. Dieser spielt in der Märkischen Spielvereinigung.
Wilhelm Wendt wurde am 16. September 1894 in Santow im damaligen Pommern geboren. Mit 4 Jahren kam er nach Berlin. Er geht hier zur Schule und erlernt danach den Beruf eines Schriftsetzers. In der 1. Gemeindeschule in Lichtenberg findet er elf Gleichgesinnte und so kommt es zur Gründung des Vereins.

sc sparta 1911

Zu dieser Zeit ist Lichtenberg ein Dorf im preußischen Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Niederbarnim bei Berlin. Die Feldmark von Lichtenberg, in welcher sich der städtische Zentralviehhof befindet, wurde 1878 der Stadt Berlin einverleibt. Lichtenberg selbst gehört zum Randgebiet. Erst am 1. April 1912 tritt das Gesetz über die „Bildung eines Zweckverbandes Groß-Berlin“ in Kraft
Lichtenberg zählte 1885 noch 15.842 Einwohner, 1910 sind es bereits 81.000. Damit ist Lichtenberg das drittgrößte Randgebiet von Berlin.
Wie sah der Fußball zu dieser Zeit aus.

2.Herren 1925

Der D.F.B. (Deutscher Fußball Bund) wurde am 28. Januar 1900 gegründet, in ihm wurden die „bürgerlichen“ Vereine, in dem auch zunehmend Arbeiter spielten, in Deutschland unter einem Dach zusammengefasst. Unter diesem Dach entstand im April 1911 in Berlin durch Vereinigung dreier Berliner Verbände (Märkischer Fußball Bund gegr. 1901, Verband Berliner Ballspiel Vereine gegr. 1902, Verband der Berliner Athletik Vereine gegr. 1904), und den Vereinen aus der Provinz Brandenburg und Neumark, der Verband Brandenburger Ballspielvereine (V.B.B.)
1893 Gründung des A.T.B. (Arbeiter Turner Bund). Ab Juni 1909 gestattet der A.T.B. die Bildung von Ballspielarten.
1912 Gründung der „Märkische Spiel Vereinigung“ (M.S.V.). Damit wurde die Grundlage für die Austragung von Meisterschaften der Fußballabteilungen der Arbeitersportvereine in Berlin und Brandenburg geschaffen.

1912´ Den ersten Nachweis des SC Sparta 1911 finden wir am 4. September in „Der Rasensport“.
In den Vereinsnachrichten des „Rasensports“ von 1912 bis Anfang 1915 bittet Sparta um Termine für Spiele, sucht Verstärkung der Fußball-Mannschaften (bis zu 4 Herren- und eine Jugendmannschaft), sucht für eine Leichtathletik- und Hockeymannschaft noch junge Leute. Außerdem werden Grüße von Spielern des SC Sparta 1911 Lichtenberg von der Kriegsfront veröffentlicht.
1915 Erste Spielergebnisse im März. Am 3. März 8:6 gegen den Stralauer BC, und am 14. März wurde gegen den Lichtenberger FC Sparta 14 mit 12:1 gewonnen.
Im September wird Sparta dem Verband Brandenburger Ballspielvereine zugeordnet, und zwar der 2. Klasse des Bezirk Oberspree, Neukölln, Lichtenberg. Sparta nimmt am dortigen Spielbetrieb teil.
1916 Im Oktober Aufnahme in den V.B.B. unter dem Namen SC Sparta 1911-Berlin. Zuvor Eintritt von 50 Spielern u. a. Felix Tucholla (Heute ist der Tuchollaplatz in Lichtenberg Viktoriastadt nach ihm benannt).
Spielbetrieb bis März 1918. Im November wieder Bereitschaft für den Spielbetrieb im VBB gemeldet.
1919/20 VBB-Die Zugehörigkeit der Vereine ist nach den Beschlüssen des Verbandstages wie folgt festgestellt: SC Sparta 1911 Berlin wird dem Ostkreis zugeordnet.
In Lichtenberg haben sich im November gerade FC Sparta 1914 und SC Sparta 11 neu bei der M.S.V. angemeldet!
1920 Januar-Lichtenberger FC Sparta 1914 und SC Sparta 1911 Berlin haben sich unter dem Namen SC Sparta 1911 Lichtenberg zusammengetan!
Der SC Sparta nimmt den Spielbetrieb in der Märkischen Spiel Vereinigung im Spielbezirk Ost in der 2. Klasse auf. In den folgenden Jahren Spielt Sparta in der Ersten Klasse und stellt regelmäßig Spieler für die Auswahlmannschaften Berlins und dem Ostkreis (Franz Schulz, Erich Carow usw.) ab.

1924 Zusammenschluss mit den Berlinern Sportfreunden unter dem Namen „Sportvereinigung Sparta 11“. Sparta war jetzt ein Mehrspartenverein: Leichtathletik, Fußball, Handball und Hockey.
Aufruf des Vereins im August an die Mitglieder beim Neubau des Platzes in der Hauffstraße: Zum Planieren des Platzes Lichtenberg, Hauffstraße, müssen sich alle Genossen einfinden. Wochentags, außer Freitags, ab 5 Uhr nachmittags, Sonntags vorm. ab 8 Uhr. Bis 1929 zahlte der Vereine als Entschädigung 10 statt 20 Prozent der Zuschauereinnahmen ans Jugendamt.
1927 Sparta wird Ostkreismeister in der Märkischen Spiel Vereinigung.
1928 Spaltung des ATSB (Arbeiter Turn und Sport Bund).

Die Kommunistischen Vereine werden ausgeschlossen. Die Märkische Spielvereinigung geht fast geschlossen mit den Kommunisten, und bildet die „Kampfgemeinschaft Rote Sporteinheit“ (KG).
Ostkreismeister: SC Sparta 1911 Lichtenberg
1929 u.1930 Ostkreismeister: SC Sparta 1911 Lichtenberg
1931 Das erfolgreichste Jahr!!
1. Klasse, Osten, Abt. A
1. SC Sparta 1911 Lichtenberg 20:8, 2. Lichtenberger FV Hertha 22 19:9, 3. ASV Weißensee 19:9, 4. ASV Lichtenberg II 15:13, 5. ASV Neuenhagen 25 13:15, 6. BSV 22 12:16, 7. Fichte Süd-Ost 10:18, 8. Fichte Kaulsdorf 4:24.
Bezirksendrunde: 22. 3. 1931 SC Sparta 1911 Lichtenberg – Freie Sportler Johannisthal 5:5 im Stadion Lichtenberg – 29. 3. 1931 SC Sparta 11 Lichtenberg – SV Stralau 1910 5:2 (5:0), Kynaststr., Zuschauer: 4.000 – 12. 4. 1931 SV Stralau 1910 – Freie Sportler Johannisthal (Verzicht), Stadion Lichtenberg – 19. 4. 1931 SC Sparta 1911 Lichtenberg – Freie Sportler Johannisthal 5:1 (3:1), Lichtenberg-II-Platz Bornitzstr. 22, ca. 1.500 Zuschauer.
Ostkreismeister: SC Sparta 1911 Lichtenberg
MSV-Kreisendrunde: 10. 5. 1931 Pankower SC vom Jahre 1908 – Neuköllner BC 1922 2:0 (1:0), Fichte-Platz am Schäfersee, Z: 2.000 – 17. 5. 1931 SC Sparta 1911 Lichtenberg – Neuköllner BC 7:1 (2:1), Kynaststr., Z: 3.000 – 31. 5. 1931 SC Sparta 1911 Lichtenberg – Pankower SC vom Jahre 1908 2:1 (0:0), Norden-Nord-West-Platz, 4.500 Zuschauer
MSV-Meister 1930/31: SC Sparta 1911 Lichtenberg
1.Fußball-Reichsmeisterschaft der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit 1931
Mitteldeutsche Meisterschaft: 31. 5. 1931 Dresdner SV 1910 – ASV Reideburg (Halle) 3:1 – Finale am 7. 6. 1931: Dresdner SV 1910 – ASV Vorwärts Erfurt 3:1 – Norddeutsche Meisterschaft: 6. 6. 1931 SV Hansa Rastenburg – SC Sparta 11 Lichtenberg 1:3 (0:3), Flugplatz Königsberg, „nicht sehr viele“ – Finale am 13. 6. 1931: SV Weser 08 Bremen – SC Sparta 1911 Lichtenberg 3:3 (1:2, 3:3) n. V. in Bremen, „annehmbarer Besuch“, Wiederholung am 21. 6. 1931: SC Sparta 1911 Lichtenberg – SV Weser 08 Bremen 3:1 (1:1) im Stadion Neukölln, „Tausende“ – Westdeutschland: Kreismeister Horst-Heßler Gelsenkirchen, weiteres n. B. – Süddeutschland: Kreismeister Freier Sportverein Nürtingen, weiteres n. b.
Endrunde: 19. 7. 1931 SC Sparta 1911 Lichtenberg – Horst-Heßler Gelsenkirchen 2:0 (1:0) im Post-Stadion Berlin-Moabit, „Zehntausende“ – 9. 8. 1931 Dresdner SV 1910 – FSV Nürtingen 5:0 (4:0) in Dresden – Finale am 29. 8. 1931: Dresdner SV 1910 – SC Sparta 1911 Lichtenberg 3:2 (0:2), NNW-Platz, 15.000
KG-Reichsmeister 1931: Dresdner SV von 1910.
Tabellen: Christian Wolter/arbeiterfussball.de

1933,Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 war für den Verein das Ende besiegelt. Auf Grund des Gesetzes „Über die Einziehung Volks – und staatsfeindlichen Vermögens“ vom 14. Juli 1933 wurde der Verein zwangsaufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt. Bis dahin war Sparta Bestandteil der Arbeitersportbewegung und geachtete Persönlichkeiten, wie Käthe und Felix Tucholla, Erwin Nöldner, Johannes Zoschke und der Teilnehmer an den Olympischen Spielen von 1936, Werner Seelenbinder, waren Mitglieder des Vereins. Sie alle verloren ihr Leben weil sie Widerstand gegen die Nationalsozialisten leisteten und im Untergrund gegen den Faschismus kämpften.
1934-1943 Sparta gründet sich zur Tarnung neu und meldet sich für den Spielbetrieb unter dem Namen SC Empor Lichtenberg an. Empor beginnt im Januar 34 in der 2.Kreisklasse von Gross Berlin im Ostkreis Staffel D.
Empor steigt bis in die Bezirksklasse auf und spielt gegen Preußen, Lübben, Henningsdorf, Stern 1920 usw.
1941-30 Jahre Empor (Sparta)
Der SC Empor kann in diesen Tagen, wenn auch nicht dem Namen nach, so doch als Sportgemeinschaft auf ein dreißigjähriges Bestehen zurückblicken.

Er wurde am 30. Juni als SC Sparta 1911 gegründet. Die Weltkriegsjahre sowie die Inflationszeit sind nicht spurlos am Verein vorbeigegangen. Aber eine stets starke Jugendabteilung sorgte für den nötigen Nachwuchs, der Empor mehrmals die Bezirksklasse eroberte. 110 Mitglieder befinden sich bei der Wehrmacht, darunter die gesamte erste Stammelf einschließlich Reservespieler von 1939! Von den fünf Jugendmannschaften konnte sich die Jugend B I in diesem Jahr mit dem Titel eines Bannmeisters schmücken. Rund 50 Mitglieder gehören dem Verein mehr als 10 Jahre an, darunter die „Jubilare“ Wilhelm Wendt mit 30 Jahren, Schiedsrichter Erich Carow und Karl Parschau, die beide tüchtige Spieler der ersten Mannschaft waren, mit 25 Jahren, nicht zu vergessen Franz Schulz, der heute noch in der ersten Mannschaft spielt mit 23 Jahren.
1943-Empor bildet eine Kriegsgemeinschaft mit dem Lichtenberger Ballspiel Club 09. Letzte bekannte Ansetzung am 1. Oktober 1944 gegen Olymp.

1945 Am 14. Juni 1945 erfolgte die Gründung eines Hauptsportamtes beim Magistrat von Groß Berlin. Darauf die Gründung von Sportämtern in den Stadtbezirken.
In Lichtenberg: Leiter August Ditzell, KPD, ehemaliger 2. Vorsitzender des ASV Lichtenberg. Mitarbeiter u. a. Willi Wendt.
Der Fachausschuss Fußball nahm im Rahmen des Hauptsportamtes Berlin für das zweite Halbjahr 1945 Meldungen von Fußballsportgruppen an, die in einer Ausscheidungsrunde eine Qualifikation für eine Spielklassengliederung ab dem 01.01.1946 ausspielen sollten.
Aufteilung der Sportgruppen (SG) in den Abteilungen Ost, Nord, West und Süd. Wer in dieser Zeit Sport treiben wollte, musste sich in seinem Wohnbezirk registrieren lassen und durfte nur in der kommunalen Sportgruppe seinem Hobby frönen, die zu seinem Wohnbezirk gehörte.

Nach und nach stellen sich „alte“ Sparta-Sportler wieder ein.
Karl Krüger, Otto Carow, Erich Carow, – drei ehemalige Spieler der 1. Fußballmannschaft, die 1931 im Endspiel um die Reichsmeisterschaft der „KG Rote Sporteinheit“ standen. Hanne Pohl, Karl Dräger, Willi Wendt, Bruno Schütz, Willi Beilke, Gretl und Paul Steffan, Erwin Dollhardt, Kurt Jeratsch und Gerhard Lipke sind einige der Sportfreunde, die wesentlich die Geschichte der SG Lichtenberg Süd mitbestimmten.
Erstes Spiel am 27. Juni SG Lichtenberg Süd – SG Lichtenberg Nord 9:5.
Sparta trat dann unter dem Namen “SG Lichtenberg Süd” an. Man spielt bis Saison 1948/49 in der 1. Klasse Berlin. Ab Saison 49/50 stieg man ab in die Kreisliga Berlin.
Kurzzeitig war Sparta dann Betriebssportgemeinschaft von Siemens – Plania (später VEB Elektrokohle Lichtenberg), danach wieder selbständige Sportgemeinschaft.
1949 Am 2. Januar Umbenennung in SG Sparta!
1950 Am 06.06.1950 findet eine Sondersitzung von Vertretern des Landessportausschusses Groß-Berlin (für Ostberlin) und dem Vorstand des V.B.B. (West Berlin) statt. Gemeinsamer Beschluss: Trennung des Spielbetriebs zwischen Ost und West zum 30.06. 1950.
Sparta beginnt die Saison 51/52 in der Landesklasse, steigt bis in die Kreisklasse ab (67/68) und in der Saison 69/70 wieder in die Bezirkslasse auf.

1973 Vertrag zwischen Sparta und dem Rundfunk der DDR (Berliner Rundfunk) über die Gründung der BSG Sparta Berlin.
1976 gelang der Aufstieg in die höchste Spielklasse Berlins der Bezirksliga.
1977 FDGB-Bezirkspokalsieg. Der Nachwuchs war mit dem Sieg im Berliner Junge Welt Pokal für Junioren erfolgreich.
1990 Nach der gemeisterten Wende gab sich der Verein ein neues Statut und wurde als SV Sparta Lichtenberg 1911 e.V. in das Vereinsregister eingetragen. Außer Fußball gibt es noch die Abteilungen Volleyball, Prellball, Tischtennis, Gymnastik, Kegeln und Tauchsport.
Der 1. Herrenmannschaft, dem Aushängeschild jedes Vereines, gelang es aus der Kreisliga A über die Hürden Bezirksliga, Landesliga sogar in die Berliner Verbandsliga aufzusteigen.
2000 Gründung des Fördervereins am 31. März.
2001 Aufstieg in Berlins höchste Spielklasse. Fünf Spielzeiten agierte man daraufhin in der Verbandsliga Berlin.
2006 Abstieg in die Landesliga. Nach mehreren Jahren in der Landesliga stieg der Verein 2013 Aufstieg als Meister abermals in die Berlin-Liga

2015 im Juli ein Freundschaftsspiel gegen Hansa Rostock mit Paul Kalkbrenner und Kai Paul.
2015 im August-Ehrenrunde-Der FIFA WM-Pokal kommt zu Sparta!
Dank der Zusage von DJ Paul Kalkbrenner ein Konzert auf dem Sparta-Platz zu geben, machte der WM- Pokal auf der Reise durch die Bundesrepublik Halt in der Fischerstraße. Paul Kalkbrenner scheute weder Kosten noch Mühe und baute seine Bühne auf dem Kunstrasenplatz auf. Dieser WM-Pokal und das tolle Konzert mit Kai Paul waren ein Höhepunkt in der Sparta-Geschichte. Vielen Dank dafür.


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